Der elektrische Rollator

Eine Gehhilfe wie der Rollator ist schon eine prima Möglichkeit, immer noch beweglich zu sein, wenn es den Füßen alleine schwerfällt. Aber oft ist es auch so, daß in den Armen die Kraft auch nachgelassen hat oder durch eine Erkrankung wie etwa Rheuma die Handgelenke kaum noch zu beanspruchen sind. Dann ist auch die Bewegung mit dem Rollator niocht mehr leicht: Jede kleine Steigung wird zum Kraftakt.

Rollator mit elektrischem Antrieb

Warum kann man denn nicht auch beim Rollator die Räder mit einem Motor antreiben? Beim Fahrrad geht es doch auch, das elektrische Fahrrad hat einen Boom wie lange kein anderes Fortbewegungsmittel. Und es muß ja nicht zum Dauerbetrieb sein wie etwa beim elektrischen Rollstuhl, sondern nur zur Unterstützung, wenn es wirklich sehr schwer wird.

Manchmal sind es nur kleine Steigungen an Hauseingängen, die es schwer machen, den Rollator mit seinem Einkauf dort hochzuschieben. Eine kleine elektrische Hilfe wäre dann sehr schön.

Elektrischer Rollator

Inzwischen gibt es Bestrebungen, in dieser Richtung etwas zu unternehmen. Das hätte mich auch gewundert, wenn das nicht so wäre. Die Nachfrage nach Rollatoren steigt jährlich an, inzwischen ist der Trend auch zu einem Zweitrollator gegangen. Denn es ist oft nicht einfach, mit seinem Rollator auch in der Wohnung zurecht zu kommen: Meistens ist er dazu zu breit und zu schwer.

Und die reinen Rollatoren für den Innenbereich sind zwar schmal und leicht, aber auf der Straße oft überhaupt nicht zu gebrauchen. Denn dort kommt es auf Stabilität und Tragkraft an, und trotzdem muß der Rollator sich noch leicht bewegen lassen, was aber oftmals nicht ganz so ist.

In diese Lücke könnte der elektrische Rollator springen – wer viel mit seiner Gehhilfe unterwegs ist, und vielleicht sogar in einer etwas bergigen Gegend lebt, der wird diese zusätzliche Hilfe schnell zu schätzen wissen.

Schneller elektrischer Rollator?

Natürlich kommt es bei diesem Rollator nicht auf Geschwindigkeit an: Wer viele Wege in kurzer Zeit zurücklegen muß, der ist mit einem Elektromobil sicherlich besser bedient. Beim Rollator mit elektrischem Antrieb kommt es wirklich nur darauf an, die Gehhilfe mit möglichst wenig Kraftaufwand zu bewegen. Deshalb sind die ersten auf dem Markt befindlichen Typen kaum schneller als 3 km/h. Dabei messen sie die Geschwindigkeit, die Steigung und andere Daten und unterstützen den Benutzer bei schwierigen Wegstrecken. Sicherheit wird natürlich groß geschrieben: Wenn Sie aus irgend einem Grund nicht mit beiden Händen an Ihrem elektrischen Rollator sind, bleibt er einfach stehen. So kann er sich nicht unkontrolliert davon machen.

Durch die Berechnung von Steigung und Gewicht setzt der Antrieb nur soweit Kraft zu, daß Sie mit dem Rollator laufen können, als wäre es eine ebene Straße. Sollte es bergab gehen, greift sogar eine Bremse und verhindert, daß die Gehhilfe schneller wird als Sie.

Akku im Rollator

Angetrieben wird die elektrische Gehhilfe mit einem Akku. Klar, dadurch ist sie nun kein Leichtgewicht mehr, tragen fällt bei einem Gewicht von über 20 Kilo nicht mehr leicht. Auch das Schieben, falls unterwegs der Akku leer wird, ist für einen Menschen mit Gehbehinderung kaum noch möglich. Aber das ist beim elektrischen Rollstuhl auch nicht anders: Also immer schön auf den Ladezustand des Akkus achten.

Wenn schon ein Akku im Rollator installiert ist, dann kann man den Strom natürlich auch für andere Extras verwenden: So gibt es schon eine durch Sensoren gesteuerte Ankipphilfe für das einfachere Überwinden von Stufen und Bordsteinkanten, eine Aufstehhilfe oder für die Sicherheit eine LED – Beleuchtung. Sogar ein GPS Ortungssystem ist möglich und ein Notrufsystem.

Die Entwicklung wird wohl jetzt ziemlich schnell voranschreiten – wie immer ist es wichtig, daß einer den ersten Schritt gemacht hat. Klar sind elektrische Rollatoren heute noch sehr teuer, aber das wird sich bei steigender Nachfrage und Produktion sicherlich noch ändern.