Gehwagen

Der Gehwagen ist im Prinzip schon sehr lange bekannt. Allerdings haben ihn die Schweden erst um 1990 so richtig erfunden und Rollator genannt. Seitdem gab es aber eine rasante Entwicklung des Rollators.

Gehstock und Gehwagen früher

Früher war alles einfacher. Wer nicht mehr laufen konnte, hatte zuerst einen Gehstock benutzt. Sicherlich, der Stock ist auch heute noch eine beliebte Gehhilfe, aber man sieht ihn doch relativ selten in der Öffentlichkeit.

Ich kann mich noch erinnern, daß gerade ältere Herren bei der Wahl ihres Gehstockes eine recht kritische Auswahl trafen und dann zu dem an Ihrer Größe und Gewicht angepaßten Gehhilfe sogar ein recht inniges Verhältnis hatten.

Man nahm ihn auch auf Reisen mit, und an jedem Urlaubsort wurde eine Plakette an den Gehstock geheftet, so wie manch einer es heute bei seinem Auto macht. Na ja, keine Plakette, heute sind es Aufkleber. Aber der Sinn ist derselbe.

Der Gehwagen war früher noch nicht so präsent wie Rollatoren heute, aber es gab immer wieder Zeitgenossen, die bauten sich eine Stütze mit Rädern. Aus manchen kleineren Ortschaften und Dörfern ist mir das noch bekannt, in Städten dagegen war der Gehstock doch wesentlich mehr anzutreffen.

Warum ein Gehwagen

In der heutigen Zeit ist doch leider jeder Mensch mehr oder weniger auf sich selbst angewiesen. Früher war da noch ein ganz anderer Zusammenhalt innerhalb der Familie. Ich kann mich noch gut erinnern, wenn es einmal ein Geburtstagsfest zu feiern gab, wurde unsere Oma, die nun gar nicht mehr gut laufen konnte, mit einem üblichen Leiterwagen abgeholt.

Einfach eine Rückenstütze eingelegt, ein paar Kissen rein und schon konnte die Reise losgehen. Zwei Mann vorne an der Deichsel, zwei paßten hinten mehr oder weniger auf, daß es Oma in ihrem „Gehwagen“ gut ging, und schon war das Problem erledigt.

Allerdings waren es auch nur ein paar hundert Meter, die zurückgelegt werden mußten. Mit einem echten Gehwagen oder neueren Rollatoren wäre das aber trotzdem ein Problem gewesen, denn sie war schon so schwach auf den Füßen (und auch ordentlich schwer), daß sie kaum ein paar Minuten alleine stehen konnte.

Für diesen Fall gibt es aber inzwischen Elektromobile. Da muß man sich nur erst einmal plazieren können, und dann wird das „Gehen“ im Sitzen ausgeführt. Wie schön, wenn man dann trotz dieses Handikaps immer noch mobil bleiben kann.

Der Gehwagen heute

Richtig echte Gehwagen, die einfach nur dazu bestimmt sind, müde Füße beim Gehen zu unterstützen, gibt es kaum noch. Sie sind, und das zu recht, von den vielseitigen Rollatoren abgelöst worden. Diese bietet Ihnen mehr oder weniger viel Zubehör und lassen sich viel leichter händeln als ein einfacher Gehwagen aus Holz etwa.

Außerdem sind sie leichter, meistens aus Aluminium und dadurch auch stabiler und haltbarer. Und mal ehrlich: Würden Sie heute mit so einem selbstgebautem Gehwagen, vielleicht noch aus Holz mit kleinen Eisenrädern ohne Bereifung, ohne Sitz und Bremse, durch die Stadt spazieren?

Wohl eher nicht.

Gehhilfen, die ohne Räder auskommen, sind für eine Fortbewegung aus Alters – oder Schwächegründen eher nicht mehr geeignet. Sie haben ihre Berechtigung aber als ärztliches Hilfsmittel für besondere Zwecke, zum Beispiel um das Gehen lernen nach einem Schlaganfall oder einer Beschädigung der Wirbelsäule durch einen Unfall langsam erst wieder zu erlernen.

Diese speziellen Gehhilfen (dazu gehören auch Krücken und Krankenfahrstühle) werden aber überwiegend durch Sanitätshäuser bereitgestellt, und das hat auch seinen Grund. Denn bei dieser Anwendung brauchen Sie unbedingt fachliche Anleitung, hier ist es mit „do it yourself“ nicht getan. Aus diesem Grunde bleiben diese speziellen Gehhilfen auch auf dieser Webseite außen vor. Denn ich kenne mich im Pflegebereich aus, bin aber weder Arzt noch Apotheker und werde es mir nicht anmaßen, wie ein solcher zu handeln.